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Brandstatistik: Wie sehen die Zahlen aus?

Die Brandgefahr ist eines der ernstesten Sicherheitsprobleme Deutschlands. Allein im Jahr 2016 lag die Anzahl der Feuerwehreinsätze bei Bränden und Explosionen bei etwa 179.000 – eine erstaunliche Zahl, die in vielen Fällen nicht nur zu hohen Schäden führt, sondern immer wieder das Leben von Menschen in Gefahr bringt. Hier stellt sich die Frage, wie diese Zahl und die Anzahl der Einsätze von Rettungsdiensten gesenkt werden können. Netatmo hat sich der Thematik angenommen.

Daten und Statistiken zu Bränden in Deutschland

2016 gab es 179.083 Einsätze wegen Bränden und Explosionen

  • 2016 verzeichnete der Deutsche Feuerwehrverband 41.894 Feuerwehren
  • Davon waren 22.835 Freiwillige Feuerwehren
  • 995.341 Mitglieder waren dort beschäftigt
  • Es kam zu 205.443 Fehlalarmierungen
  • Zwischen 2002 und 2018 wurden 32 % der vom Institut für Schadensverhütung und Schadensforschung untersuchten Brände durch Elektrizität verursacht

Verbessern Sie die Brandstatistik durch obligatorische Prävention

Heutzutage ist Brandschutz ein bedeutendes Sicherheitsziel – sowohl was das eigene Haus als auch den Arbeitsplatz oder öffentliche Räumlichkeiten betrifft. Allerdings gibt es keine deutschlandweiten Regelungen, da die Gesetze zum Brandschutz Ländersache sind. Dementsprechend gibt es ganze 16 Brandschutzgesetze. Diese beinhalten hauptsächlich Regelungen zu Angelegenheiten der Feuerwehr, dem Arbeitsschutz sowie baurechtliche Normen.

Wichtig in diesem Zusammenhang ist auch das Thema des vorbeugenden Brandschutzes, zu dem die Brandschutzgesetze der Länder bestimmte Regeln enthalten. Viele Bundesländer schreiben Brandverhütungsschauen vor, die in regelmäßigen Abständen bei explosions- und brandgefährdeten baulichen Anlagen vorgenommen müssen. Mithilfe dieser Brandverhütungsschauen sollen Mängel aufgedeckt werden, die die Rettung von Menschen und Löscharbeiten behindern können.

Die einzelnen Brandschutzgesetze der Bundesländer enthalten darüber hinaus wichtige Regelungen, die Sie bei einem Brandfall befolgen sollten:

  • Wenn Sie einen Brand bemerken, müssen Sie umgehend die Polizei oder Feuerwehr benachrichtigen
  • Wenn es für Sie kein Risiko darstellt, sollten Sie versuchen, die Gefahr selbst zu beseitigen
  • Behörden können Personen dazu verpflichten, persönliche oder sachliche Hilfe zu leisten. Das ist dann der Fall, wenn sie beispielsweise Geräte, Material oder Fahrzeuge bereitstellen müssen
  • Diese Verpflichtung entfällt lediglich, wenn Personen von einer körperlichen Behinderung betroffen sind oder sich dabei selbst in Gefahr begeben würden

Doch nicht nur privat, sondern auch in Firmen müssen sich Unternehmer darum kümmern, optimalen Brandschutz zu gewährleisten, denn letztendlich liegt die Verantwortung für die Sicherheit der Angestellten bei ihnen. Dabei müssen diese sich unter anderem darum kümmern, eine geeignete Brandschutzorganisation aufzubauen, einen Brandschutzbeauftragten zu bestellen, die Kommunikationswege festzulegen und alle getroffenen Maßnahmen innerbetrieblich zu dokumentieren. Generell spielt der bauliche Brandschutz eine enorm große Rolle für Unternehmer. Hierunter fallen neben präventiven Maßnahmen auch solche, die die Ausbreitung von Bränden verhindern. Hieraus ergeben sich bestimmte Anforderungen an das Baugrundstück: Brandschutz beginnt also bereits mit der Wahl des Grundstücks. Dort spielen beispielsweise die Abstandsregelungen von Bebauungen eine wichtige Rolle, um Brände zu vermeiden.

Bereits wenn Sie sich potenzielle Grundstücke als zukünftige Niederlassung Ihrer Firma ansehen, sollten Sie auf diverse Dinge achten. Da die Feuerwehr- und Baugesetze der Bundesländer vorgeben, wie weit Hydranten und Löschteiche von einem Gebäude entfernt sein sollten, gilt es diese Entfernung zu überprüfen.

Überlisten Sie die Brandstatistik mit den richtigen Schutzmaßnahmen

Um das Brandrisiko zu minimieren, sollten Sie folgende Tipps befolgen

  • Überprüfen Sie regelmäßig Elektro- und Gasinstallationen. Vermeiden Sie so, dass Brände sich ausbreiten oder nachts unbemerkt entstehen.
  • Kennen Sie die Telefonnummern des Notdienstes: Die Feuerwehr kontaktieren Sie hierzulande über 112.
  • Trainieren Sie, wie Sie sich im Falle eines Brandes verhalten.
  • Sorgen Sie für eine sichere Umgebung Ihres Hauses, um das Risiko von Bränden durch Vegetation zu begrenzen.
  • Verwenden Sie keine brennbaren Elemente in der Natur, um Waldbrände zu vermeiden.
  • Überprüfen Sie regelmäßig die ordnungsgemäße Funktion des Brandrauchmelders.
  • Schalten Sie Elektrogeräten wie TV und Radio bei Nichtgebrauch den Strom ab.
  • Am besten ziehen Sie die Stecker von elektronischen Geräten, auch bei Waschmaschinen und Wäschetrockner. Diese sollten Sie zudem nie länger unbeaufsichtigt laufen lassen.
  • Überlasten Sie Mehrfachsteckdosen nicht durch zu viele Geräte und schalten Sie die Steckdosenleiste aus.

Je nach Zimmer können Sie verschiedene Brandschutzmaßnahmen treffen, um maximale Sicherheit zu gewährleisten. So gilt für die Küche, nie den Herd unbeaufsichtigt zu lassen und Öl nicht zu stark zu erhitzen. Sollte es zum Fettbrand kommen, denken Sie daran, diesen auf keinen Fall mit Wasser zu löschen. Stattdessen sollten Sie die Flammen mit dem Deckel einer Pfanne ersticken oder, falls vorhanden, auf einen Fettbrandfeuerlöscher zurückgreifen. Nehmen Sie nach dem Kochen alle Töpfe und Pfannen vom Herd und nutzen sie diesen auf keinen Fall als Ablage für Textilien oder leicht entflammbare Gegenstände.

Werfen wir einen Blick in Wohn- und Schlafzimmer, sehen wir oft, dass vor allem Elektrogeräte immer wieder an Mehrfachsteckdosen angeschlossen werden. Achten Sie darauf, diese nicht zu überlasten, und vermeiden Sie Staub in alten Elektrogeräten oder Steckdosen, da auch dies ein Sicherheitsrisiko sein kann. Zu den häufigsten Ursachen für Wohnungsbrände gehören übrigens unbeaufsichtigte Kerzen oder das Rauchen im Bett – auch hier ist besondere Vorsicht geboten.

Nicht vernachlässigen sollten Sie auch das Kinderzimmer. Vor allem die Kleinen müssen erst für das Thema Feuer sensibilisiert werden, weswegen Sie Ihnen frühzeitig den richtigen Umgang damit beibringen sollten. Selbsterklärend ist natürlich auch, dass Sie Kinder nicht mit potenziell gefährlichen Gegenständen wie Streichhölzern oder Feuerzeugen spielen lassen sollten.

Vernachlässigen Sie nie die Installation von Rauchmeldern. Laut der Vereinigung zur Förderung des Deutschen Brandschutzes sollten diese „mindestens in Schlaf- und Kinderzimmern sowie in Fluren installiert werden.“ Rauchmelder werden am besten in waagerechter Position an der Decke montiert, optimalerweise in der Raummitte und einem Mindestabstand von einem halben Meter zur Wand. Über die Kosten müssen Sie sich wenig Gedanken machen, da Rauchwarnmelder kein Loch in den Geldbeutel reißen. Gute Melder sind schon für 15 bis 25 Euro zu haben.

In jedem Haushalt sollte sich zudem ein Feuerlöscher befinden. Am besten ist dieser leicht zugänglich im Hausflur platziert, damit im Ernstfall jeder sofortigen Zugriff darauf hat. In mehrstöckigen Häusern, beispielsweise in Miethäusern, sollte sich auf jeder Etage ein Feuerlöscher befinden.

Doch nicht nur die Vermeidung von Bränden spielt eine wichtige Rolle – Sie sollten auch wissen, wie Sie sich verhalten, wenn ein Feuer ausbrechen sollte. Wichtig ist, dass Sie Ruhe bewahren. Natürlich ist dies leichter gesagt als getan, aber jetzt gilt es, bedacht zu handeln. Rufen Sie die Feuerwehr an und versuchen Sie, den Brand zu löschen, sofern Sie sich dabei keinen Gefahren aussetzen. Halten Sie deswegen genug Abstand vom Brandherd. Wenn Sie sich dafür entscheiden, den Brand zu löschen, tun Sie dies nicht gegen die Windrichtung, sondern stets mit dem Wind. Zielen Sie dabei direkt auf den brennenden Gegenstand.

Da Rauch enorm gefährlich ist, sollten Sie in der Wohnung bleiben, wenn das Treppenhaus verqualmt ist. Versuchen Sie, sich durch Ihre Fenster bemerkbar zu machen. Wichtig ist, dass Sie sich nicht selbst in Gefahr begeben.


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